Tag der Organspende: Treffen Sie eine Entscheidung!


2019 ist ein besonderes Jahr für die Organspende und Transplantation in Deutschland. Gerade erst ist das neue Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende in Kraft getreten. Der Tag der Organspende am 1. Juni wird nun zum Anlass genommen, eine breite Öffentlichkeit über das Thema zu informieren und bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen. Eine Entscheidung, die viele von uns immer wieder gerne aufschieben.

In Deutschland geben sowohl Organspendeausweis als auch Patientenverfügung Auskunft über die Bereitschaft zur Organspende. Aus einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geht hervor, dass zwar über 80 Prozent der Menschen einer Organspende positiv gegenüberstehen, aber nur ein Drittel auch einen Organspendeausweis ausgefüllt hat.

Die Stadt Essen erprobt seit zwei Monaten sogenannte Ausweisspender: Im Rathaus und anderen öffentlichen Einrichtungen stehen 25 Boxen mit Organspendeausweisen, welche die Bürger quasi im Vorbeigehen mitnehmen können. Den Ausweis ausfüllen und mit sich führen reicht aus, um die persönliche Entscheidung gültig zu dokumentieren – eine offizielle Registrierung erfolgt bisher nicht. Inzwischen gibt der Notfallpass auf dem Smartphone ebenfalls Auskunft darüber, ob man Organspender ist. Die Notfall-Informationen werden bei Android-Geräten und iPhones im Sperrbildschirm angezeigt und sind damit für Rettungskräfte sichtbar.

Ein Grund für die geringe Zahl der Organspenden ist, dass in den Kliniken nicht alle möglichen Organspender erkannt werden. Hier kann ein Vermerk auf dem Smartphone den entscheidenden Hinweis geben. Im Ernstfall entlaste ich damit auch meine Familie, die sonst unter emotionalem Stress diese schwierige Frage beantworten müsste.

955 Organspender standen im letzten Jahr rund 9400 Menschen auf der Warteliste gegenüber. 3790 von ihnen hatten das Glück, rechtzeitig ein Spenderorgan (inkl. Lebendspende) zu bekommen und transplantiert zu werden. Doch allein in Nordrhein-Westfalen warten derzeit rund 2000 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. Jeder von uns könnte schon morgen selbst auf ein Spenderorgan angewiesen sein - oder ein naher Angehöriger. Informieren Sie sich, sprechen Sie mit Ihrer Familie und treffen Sie eine Entscheidung!

 

Weitere Informationen der BZgA zur Organ- und Gewebespende unter:

http://www.organspende-info.de